Rückgang der Niederschläge durch Tropische Entwaldung quantifiziert
- Gunther Hentschel
- 4. März 2023
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Tropenwälder spielen eine entscheidende Rolle im Wasserkreislauf und können lokale und regionale Niederschläge beeinflussen. In früheren Studien wurden die Auswirkungen der Abholzung tropischer Wälder auf die Niederschläge untersucht, doch beschränkten sich diese Arbeiten weitgehend auf Fallstudien. Eine umfassendere Analyse der Wechselwirkungen zwischen Entwaldung und Niederschlag - und insbesondere der Frage, wie solche Wechselwirkungen auf verschiedenen räumlichen Skalen variieren könnten - wurde nun in dem Wissenschaftsportal Nature.com veröffentlicht.
Demnach nehmen die Niederschläge über entwaldeten Regionen in den Tropen messbar ab. Die Ergebnisse der Studie stammen aus einer paneuropäischen Bewertung der Auswirkungen des Waldverlustes von 2003-2017 auf den Niederschlag unter Verwendung von Satelliten-, Stations- und Reanalysedaten. Die Auswirkung der Entwaldung auf den Niederschlag nahm in größeren Maßstäben zu, wobei die Satellitendaten zeigten, dass der Verlust der Wälder in Maßstäben von mehr als 50 km zu einer deutlichen Verringerung des Niederschlags führte. Die stärksten Niederschlagsrückgänge traten bei 200 km auf, dem größten untersuchten Maßstab, bei dem 1 Prozentpunkt Waldverlust den Niederschlag um 0,25 ± 0,1 mm pro Monat reduzierte. Reanalysen und stationsbasierte Produkte stimmen nicht über die Richtung der Niederschlagsreaktionen auf den Waldverlust überein, was auf spärliche tropische In-situ-Messungen zurückgeführt wird. Es wird geschätzt, dass die künftige Entwaldung im Kongo die lokalen Niederschläge bis zum Jahr 2100 um 8-10 % reduzieren wird.




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