Geolokalisierung von Tropenholz via Isotopenanalyse - überzeugende Ergebnisse aus dem Kongo-Becken
- Gunther Hentschel
- 8. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Feb. 2023
Vorstellung der Ergebnisse der Isotopen-Analyse für den Vergleich von Holz aus zwei 240km voneinander entfernten Forstkonzessionen in Gabun.

Durch die drohende Klimakatastrophe werden sich Politik und Verbraucher der Umweltauswirkungen bewusst (endlich!), die durch Abholzung und illegalen Holzeinschlag verursacht werden. Es gibt außerdem eine steigende Nachfrage nach Transparenz in der Lieferkette und Rückverfolgbarkeit von Holzprodukten.
"Stichfeste Nachweise der regionalen Herkunft von Holzprodukten werden in der Klimapolitik immer wichtiger. Die Lieferketten müssen transparent werden."
Viele Einfuhr- und Ausfuhrländer haben Vorschriften erlassen, die darauf abzielen, die Herkunft und Baumart von dem gehandelten Holz zu kontrollieren, besonders wenn es aus ökologischen und klimapolitischen "hot spots" stammt (z.B. Kongo-Becken). Trotz des wachsenden Interesses an der Entwicklung von Methoden zur geografischen Herkunftsbestimmung sind viele Studien jedoch durch eine unzureichende Anzahl von authentischen Referenzproben eingeschränkt.
Anhand der Isotope lässt sich die Herkunft aus der jeweiligen Forstkonzessionen eindeutig bestimmen
Im oben genannten Forschungsprojekt wurden die Unterschiede im Profil des stabilen Isotopenverhältnisses von Holzproben untersucht, die von lebenden oder kürzlich gefällten Bäumen in zwei FSC-Konzessionen in Gabun entnommen wurden. In den ca. 240 km voneinander entfernten Konzessionen wurden 47 Holzproben von 10 Gattungen tropischer Bäume entnommen (Precious Woods Group und Compagnie des Bois du Gabon). Die Proben wurden einer δ18O-, δ2H-, δ13C-, δ15N- und δ34S-Stabilisotopenanalyse mittels Elementaranalyse-Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie (EA-IRMS) unterzogen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die stabilen Isotopenverhältnisse von Aucoumea klaineana zwischen den Forstkonzessionen der Precious Woods Gruppe und der Compagnie des Bois du Gabon deutlich unterscheiden. Es sind Beziehungen zwischen klimatischen und geologischen Variablen und den stabilen Isotopenverhältnissen der Proben erkennbar, was darauf hindeutet, dass in Gabun möglicherweise weitere Abstufungen der Herkunft möglich sind.
Bei anderen Arten war es aufgrund der unzureichenden Anzahl an Proben nur begrenzt möglich, Unterscheidungsmerkmale zwischen den beiden Konzessionen zu ermitteln, obwohl sich die Daten dieser Proben als nützlich erweisen könnten, um zum Verständnis der Variabilität stabiler Isotope in Tropenholz beizutragen.
Die vorgelegten Daten bilden eine Grundlage für die Bewertung von Herkunftsangaben für Forstprodukte und Holz aus den Konzessionen der Compagnie des Bois du Gabon und der Precious Woods Gruppe und bilden die Basis für die künftige Entwicklung von Technologien zur Holzverfolgung in Gabun. Die Technik kann zu Zwecken der Sorgfaltspflicht oder der forensischen Untersuchung durch die Strafverfolgungsbehörden im Rahmen von nachfrageseitigen Vorschriften wie der EU-Holzverordnung, dem Gesetz zur Verhinderung des illegalen Holzeinschlags oder dem Lacey Act eingesetzt werden.
Weiterführende Informationen: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/ffgc.2021.650257/full




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